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10 Leitgedanken

Die Leitgedanken die du hier liest tragen zu einem achtsamen und respektvollen Miteinander bei. Sie stärken die Sicherheit und die eigenen Impulse. Diese Leitgedanken sind eine tragfähige Basis für Beziehungen in Familien und unter Erwachsenen.

Es sieht so einfach aus und doch haben sie eine grosse Wirkung. Es braucht Zeit sie zu verinnerlichen und sie im eigenen Leben umzusetzen, ist ein lebenslanger Prozess. Die Atmosphäre verändert sich für jedes Paar, jede Familie – jede Beziehung.

Meine Arbeit basiert auf den Leitgedanken nach Ray Castellino, welche durch Klaus Käppeli und Regine Bücher bearbeitet wurden.

Willkommen sein

Jede und jeder ist willkommen, so wie er und wie sie ist, denkt und fühlt. Jede/r möchte gesehen und gehört werden – das ist wichtig.

Mein Gegenüber mit der Geschichte, mit den eigenen Erfahrungen und Grenzen willkommen heissen, ist eine grosse Aufgabe.

Zusammenarbeiten und sich gegenseitig unterstützen

Zusammenzuarbeiten und sich gegenseitig zu unterstützen sind in jeder Beziehung wichtig. Grundlage ist das Willkommen-Sein. Jede Person wird in ihren Bedürfnissen, ihrem Sein und ihren Anliegen ernstgenommen. Gleichzeitig gehen alle mit den Bedürfnissen und Anliegen der anderen respektvoll um.

Wenn sich in einer Beziehung alle willkommen fühlen, können sie sich leichter für Zusammenarbeit und gegenseitige Unterstützung öffnen.

Die Wahl haben Nein sagen zu dürfen

Jede Person hat eine Wahl, das zu tun, was sich für ihn oder sie stimmig anfühlt. Ein „Nein“ ist wichtig und willkommen. Ein „Nein“ ist für mich und nicht gegen den anderen. Damit können die eigenen Grenzen und die der anderen respektiert werden.

Ein „Nein“ behutsam stehen zu lassen, es vielleicht zu benennen, trägt allmählich zu mehr Sicherheit bei.

Häufiger Augenkontakt

Alle zwei-drei Minuten einen kurzen unterstützenden Blickkontakt aufzunehmen ist hilfreich und stärkend.

Für Kinder ist es entlastend, wenn die Eltern häufigen kurzen Augenkontakt untereinander haben. Erwachsene merken durch einen kurzen Augenkontakt, wo der andere gerade unterwegs ist, und spüren mehr Verbindung.

Kontakt und Aufmerksamkeit

Wenn ich den Impuls habe, jemanden zu berühren oder jemand etwas zu sagen, nehme ich Blickkontakt auf und frage, ob es in Ordnung ist. Bei Zustimmung gehe ich langsam in Berührung. Wenn ich die Berührung wieder auflösen oder etwas ändern möchte, nehme ich erneut Blickkontakt auf. Ich kündige es an und überprüfe, ob meine Absicht bei der anderen Person angekommen ist. Dann gehe ich langsam aus der Berührung. Als letztes gehe ich mit der Aufmerksamkeit weg.

Solch langsames vorsichtiges Vorgehen baut Sicherheit auf und hilft sich sicher zu fühlen, dass nichts Unerwartetes geschieht. Das hat eine besonders heilende Wirkung, wenn jemand überwältigende traumatische Erfahrungen gemacht hat.

Selbstregulation, Pausen machen

Gut für sich selbst zu sorgen, ist eine große Unterstützung für alles, was geschieht. Wenn jemand merkt – das kann der Erwachsene oder das Kind sein! – dass er oder sie durch innere Erregung, heftige Gefühle, Müdigkeit oder innere Abwesenheit stark beansprucht wird, ist es unterstützend, wenn er oder sie um eine „Pause“ oder ein „Innehalten“ bittet.

In Familien und Paarbeziehungen ist es wichtig, ab und zu innezuhalten und sich eine Pause zu nehmen und gut für sich zu sorgen. Das Anliegen beim Leitgedanken “Innehalten” ist nicht, dass mein Gegenüber innehält oder mit etwas aufhört, sondern es geht um eine Pause für mich selbst.

Selbstfürsorge

Jeder tut das, was er braucht, um gut für sich selbst zu sorgen: bei Durst trinken, bei Hunger essen, bei Bedarf sofort auf die Toilette gehen, bequem sitzen, wenn es nötig ist, innehalten und so weiter.

Wir alle sind in Gefahr unsere eigenen Bedürfnisse zu übergehen. Wenn ich jedoch gut für mich selbst sorge, ist das auch für mein Gegenüber Unterstützung und Entlastung.

Integration

Das Erlebte braucht Zeit und verschiedene unterstützende Schritte, damit es sich stabil in das Leben integrieren kann. 

Dafür gibt es verschiedene Möglichkeiten: Schreiben, Austausch, Zeit nehmen…

Vertraulichkeit

Alles was während der Sitzung besprochen wird und geschieht, bleibt unter den anwesenden Menschen vertraulich. Wir fragen nach dem Einverständnis, wenn wir über etwas mit jemand anderem sprechen möchten. Dies gilt auch für Eltern gegenüber den Kindern: Die Eltern sollten erst dann etwas von dem Kind erzählen, wenn sie es gefragt haben und wenn das Kind einverstanden ist. 

Hier ist nicht gemeint, wenn Eltern abends über ihre Kinder reden. Im Rahmen eines Beratungsgesprächs oder Therapie darf auch über die Gefühle gegenüber dem Kind oder anderen Personen gesprochen werden. Im Alltag jedoch ist es für jede Familie und jede Beziehung eine herausfordernde Aufgabe, diesen Leitgedanken umzusetzen, nämlich nicht in Anwesenheit des anderen „über“ jemand zu reden.

Tags :

Bindungsanalyse,Geburtsvorbereitung,Prä- und Perinataltherapie,Schwangerschaftsbegleitung

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